Sonntag, 19. September 2010

*9 Wochen*

... dauert es noch und dann, ja dann haben wir endlich wieder Urlaub. New York City und ein bisschen Florida wartet auf uns. Ich bin schon voller Vorfreude und freu´ mich endlich in die große Stadt zu kommen. Obwohl wir schon 9x in den USA waren haben wir es noch nie nach NYC geschafft. Und dann noch zur Weihnachtszeit, dass wird bestimmt aufregend (aufregend kitschig *hihi*, aber so mag ich es!

Zu zeigen habe ich heute nicht viel, aber ich möchte Euch die Karte(n) der Woche nicht vorenthalten. Die Aktion im
SBT-Forum ist einfach genial, ich bin ein "KdW-Junkie" :-)




Ich erzähle ja selten hier von meiner Arbeit, aber heute muss es mal sein. Gerade in Zeiten wo "gesetzliche Krankenversicherung" ja mehr denn je ein Thema ist.

Ich habe heute Kunden besucht, der Mann ist an Demenz erkrankt. Als ich mich vorstellt und Grüß Gott sagte hatte er Tränen in den Augen. Er hatte Angst, ich war eine Fremde, er konnte nicht einordnen was geschieht, warum fremder Besuch kam. Aber, er ließ meine Hand nicht mehr los, drückte sie ganz fest. Ich begleitet die Ehefrau mit ihrem Mann in einen anderen Raum...der Mann hielt immer noch meine Hand... die Ehefrau versorgte ihren Mann liebvoll, absolut aufopfernd, so fürsorglich, wie ich es selten gesehen habe. Die Ehefrau hat keine Zeit für sich, die Pfege ihres Ehemannes ist eine Rund-um-die-Uhr-Pflege. Aber trotz allem macht es die Ehefrau gerne, es ist schließlich ihr Mann und in guten Zeiten war er schließlich auch für sie da. Die Kinder helfen, ja, der Pflegedienst kommt, auch kommt eine Betreuungskraft einmal die Woche, aber das was notwendig wäre, kann nur zum Teil von der PV übernommen werden. Mehr kann sich das Paar aber nicht leisten. Was, wenn die Ehefrau plötzlich ausfallen würde, was wenn sie nicht mehr pflegen könnte... es bleibt nur ein Weg, der Weg ins Pflegeheim.

In Deutschland leben derzeit ca. 1,2 Millionen Demenzkranke. Jahr für Jahr treten fast 300.000 Neuerkrankung auf. Wohin das führt, kann sich jeder von uns ausrechnen.

Und was, wenn keine pflegenden Angehörigen mehr da wären??? Mein Respekt gilt denen, die jeden Tag aufopfernd ihren Partner, ihre Mutter, ihren Vater oder aber auch einen Nichtverwandten pflegen und ihr eigenes Leben ganz weit hinten anstellen. Ganz nach dem Leitspruch von Cicely Saunders "Es geht nicht darum dem Leben mehr Tage zu geben, sondern den Tagen mehr Leben".

2 Kommentare:

Susanne hat gesagt…

Ach Sabine, solche Geschichten gehen einem wirklich zu Herzen! Danke, dass Du diese Erfahrung mit uns teilst, denn so wird man wieder daran erinnert, was im Leben wirklich zählt.

Petra - pepsy hat gesagt…

Liebste Sabine, einfach mal Danke! danke dafür das du an solche Personen denkst die andere betreuen und pflegen . NIe und nimmer hätte ich (und ich komme auch aus der sozialen Ecke) gedacht das es sooo anstrengend ist Demente Personen zu betreuen.Ich möchte wirklich nicht darüber nachdenken was passiert wenn es keine Familienangehörige mehr gibt die sich um Ihre eigenen Leute kümmern.Tja, unser leidiges Thema die Gesundheitsreform.Ich habe immer ein gutes Gefühl wenn es meiner Schwiegermum gut geht und dafür verzichte ich auch mal gerne auf das ein oder andere LO scrappen ,wer weiß wieviele Tage Sie mir Ihr Lächeln noch schenken kann..
Eine schöne Restwoche.Liebste Grüße Petra/ pepsy